Matthias Geitel

 

Pompeji - Herkulaneum

 

1 Wanderung, 1 Projektion, 1 Zeichnung
2015


Nach den Wanderungen von Olevano, Cervara und Cerveteri verlangte die "Grand Tour" einen "Linienimport" aus dem Raum Neapel. Besonders geeignet für mein dokumentarisches Studium des Urbanen erschien mir der stets gefährdete Siedlungsraum zwischen den beiden im Jahre 79 durch den Vesuvausbruch vernichteten Stätten Pompeji und Herkulaneum. Diesmal gestaltete ich bereits vor der Wanderung die zu zeichnende Linie, indem ich im Rahmen der topografischen Möglichkeiten einen Weg entwarf, der als grafisches Ereignis eine bestimmte Aussagekraft hatte. Mit Hilfe von google street view überprüfte ich die tatsächliche Begehbarkeit der Route so gut es ging. Geplant war ein Marsch vom Bahnhof Pompei durch die moderne Stadt und das Grabungsgelände auf den Vesuv zu, am Fuße des Berges mäandernd nach Westen, um am Bahnhof Ercolano zu enden; ein Weg, der mich durch moderne Ortschaften, antikes Terrain und illegal besiedeltes Gelände führen sollte. Die gezeichnete Linie bildet diesen geplanten Weg ab. Die Umstände vor Ort führten allerdings an mehreren Punkten zu Abweichungen vom ursprünglichen Plan, da Tore zu Privatgrund mir den Weg versperrten oder ich mich schlichtweg verlief.