Matthias Geitel

 

mutatis mutandis

 

Ausstellung im Palais im Großen Garten Dresden vom 23.10.-20.11.2005

Projekt der Schlösser und Gärten in Dresden und des Künstlerbundes Dresden

 

Beteiligte Künstler: Katrin Gaßmann (Erfurt), Matthias Geitel (Erfurt),
Annegreth Haas (Kaulsdorf), Frank Herrmann (Dresden),
Thomas Knoth (Kaulsdorf), Frank Maibier (Chemnitz),
Tobias Stengel (Dresden)

Programm: am 13. November 2005, 17 Uhr, Vortrag von Prof. Gernot Böhme,
TU Darmstadt, „Natur als Paradigma des Schönen.“


„Erst jetzt im Zeichen schwindender Natur wird auffällig, dass überhaupt Naturgegenständen, Naturformen, dass Naturszenen eine so bedeutende Stellung in der Ästhetik zukommt. Es gibt offenbar ein ästhetisches Bedürfnis nach Natur.“

Diese Sätze von Gernot Böhme verdeutlichen das widersprüchliche Verhältnis des Menschen zur Natur, das sich mit Fortgang der kulturellen Evolution immer mehr zuzuspitzen scheint. Gerade das Zeitalter des Barock war geprägt von einer starken Ästhetisierung und Verkünstlichung angeeigneter Naturformen. Der Ausstellungsort - das Palais im Großen Garten - liefert dafür ein beredtes Beispiel. Die Ausstellung versucht einen Brückenschlag zwischen vergangenem barocken Formenreichtum und heutiger moderner Gestaltungsfülle. Die beteiligten Künstler nähern sich auf unterschiedliche Weise dem formalen und inhaltlichen Angebot des Gebäudes, um aus dieser Zwiesprache künstlerische Positionen zu entwickeln, die sich zwischen Zeichnung und akustischer Installation bewegen . Nicht zuletzt soll hinterfragt werden, ob künstlich geschaffene „Natur“ ein Ersatz für das oben angeführte Bedürfnis des Menschen sein kann oder ob sich nicht schon jetzt „im Zeichen schwindender Natur“ ein Umdenken ankündigt, das wieder „in einem Selbstverständnis des Menschen, in dem er sich selbst als zur Natur gehörig begreift“, mündet.